Ehrenbürger
Nach § 22 Gemeindeordnung Baden-Württemberg kann Personen, die sich besonders verdient gemacht haben, von der Gemeinde das Ehrenbürgerrecht verliehen werden.
Der Gemeinderat der ehemals selbstständigen Gemeinde Schollach hat diese Würdigung einer Person zuerkannt:
Heinrich Auer (29. April 1884 – 15. Mai 1951), Bibliothekar
Bürgermeister Alfons Schuler hat Heinrich Auer am 15. August 1948 durch Urkunde das Ehrenbürgerrecht verliehen.
Heinrich Auer, Bibliothekar und Direktor der Caritasbibliothek des Deutschen Caritasverbands sowie Begründer und Leiter der Akademischen Vinzenz-Konferenz in Freiburg i. Br., setzte sich für eine frühzeitige Entlassung von im 2. Weltkrieg in Frankreich in Gefangenschaft geratene Schollacher ein. Auch unterstütze er den Wiederaufbau der zerstörten Dorfkirche. Über 40 Jahre lang bewies er Schollach gegenüber seine unwandelbare Treue und Hilfsbereitschaft. Auer machte aus seiner Abneigung gegenüber dem NS-Regime keinen Hehl und wurde deshalb von der Gestapo verhaftet sowie in das Konzentrationslager Dachau verlegt, wo er im April 1945 befreit worden ist.
Der Gemeinderat von Eisenbach (Hochschwarzwald) hat diese Würdigung bisher vier Personen zuerkannt:
Franz Morat (27. April 1911 – 9. Oktober 1986), Unternehmer
Am 24. Oktober 1975 ist Herrn Franz Morat anlässlich der Einweihung der Eisenbacher Wolfwinkelhalle das Ehrenbürgerrecht verliehen worden.
Franz Morat, ein ausgebildeter Ingenieur, war ein erfolgreicher Unternehmer sowie Stifter und Mäzen der "Morat-Stiftung". Als Gesellschafter und Seniorchef der Firma Franz Morat KG hat er über 50 Jahre hinweg engagiert und auf vorbildhafte Weise die unternehmerische Tätigkeit "seines" Unternehmens weitsichtig geleitet und entscheidend geprägt. Seine umfangreichen Erfahrungen und sein angeeignetes Wissen kamen dem ganzen Ort zugute. Franz Morat hat sich um die wirtschaftliche, kulturelle sowie soziale Förderung der Gemeinde in besonderem Maß verdient gemacht. Er war als Unternehmer eine große Persönlichkeit und hat auch die Vereine im Ort großzügig unterstützt.
Alois Straub (23. Juni 1911 – 19. August 1989), Bürgermeister
Aus Anlass seines 75. Geburtstags im Jahr 1986 ist Altbürgermeister Alois Straub zum Ehrenbürger ernannt worden.
Alois Straub, augebildeter Feinmechaniker, war 26 1/2 Jahre lang Bürgermeister der Gemeinde Eisenbach und hat sich insbesondere beim Wiederaufbau des örtlichen Gemeinwesens nach dem 2. Weltkrieg außerordentlich verdient gemacht. Mit Dynamik, Engagement und Geschick erfüllte er dabei die kommunalen Aufgaben und erwarb sich bei seiner verdienstvollen Tätigkeit hohes Ansehen. Sehr stark engagierte er sich in der Feuerwehr (Ehrenkommandant) sowie in örtlichen Vereinen (beispielsweise über 50 Jahre im Musikverein Eisenbach). Im Juni 1977 wurde Alois Straub, der viele Jahre lang auch Kreisrat sowie Schöffe beim Land- und Verwaltungsgericht gewesen ist, mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet.
Ernst Huggle (19. Juni 1931 – 12. Juli 2001), Schulrektor
Am 21. Juli 1995 wurde Ernst Huggle Im Rahmen seiner Verabschiedung als Rektor der Eisenbacher Lichtenbergschule das Ehrenbürgerrecht überreicht.
Enrst Huggle, Pädagoge, erwarb sich außergewöhnliche Verdienste auf gemeindlichem, schulischem und kulturellem Gebiet. Über 40 Jahre lang prägte er mit seiner Persönlichkeit und seinem Engagement die Schule, davon 20 Jahre lang als Schulleiter. An der Spitze von drei örtlichen Vereinen stand er. Auch als Mundartdichter und Heimatforscher stellte er sich in den Dienst der Allgemeinheit. Selbst in seinem Ruhestand hat er sich unaufhörlich als Organisator von Ausstellungen und Veranstaltungen, Schiedsrichter bei Wettkämpfen sowie als Verfasser von Chroniken und Ortsprospekten hervorgetan.
Siegfried Scharf (15. März 1939 - 25. März 2012), Bürgermeister
Am 9. Juni 2004 ist Siegfried Scharf im Rahmen seiner Verabschiedung zum Ehrenbürger ernannt worden.
Siegfried Scharf, Verwaltungsfachmann, hat sich in den 24 Jahren seiner Amtszeit (1980 - 2004) zum Wohl der Gemeinde sowie der gesamten Region Hochschwarzwald eingesetzt. Er ist auch mit der Ehrennadel in Silber des Gemeindetags Baden-Württemberg sowie der Staufer-Medaille des damaligen Ministerpräsidenten Erwin Teufel ausgezeichnet worden. Über Jahrzehnte hinweg war er beim Deutschen Schützenbund und beim Südbadischen Sportschützenverband sowie im Gemeindetag Baden-Württemberg aktiv, ebenso als Geschäftsführer der Jugendmusikschule Hochschwarzwald und als Mitglied im Kreistag (Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald) sowie desssen Ausschüssen. Siegfried Scharf trat darüber hinaus als Autor heimatverbundener Bücher in Erscheinung.